Ich schwöre, ich werde niemehr einen Beitrag zu Geld schreiben – zu emotional das Ganze, voller Wut und Undurchsichtigkeit oder Komplexität. Schnell wird Falsches erzählt, Nicht-existierendes als teuflisch beschuldigt und simple Antworten gefunden und doch: Gerade haben wir zwei weitere besondere Doku-DVDs eingepflegt: Erwin Wagenhofers “Let’s Make Money” und Enno Schmidts und Daniel Hännis Film-Essay “Kulturimpuls Grundeinkommen”. Beide drehen sich um Geld, den Menschen und die Welt, jedoch aus völlig unterschiedlichen Perspektiven. Zu meiner Entschuldigung: Nachhaltigkeit besteht nicht nur aus Grünem, sondern nach einem gängigen Modell aus drei Säulen: dass es ökologisch dauert, ökonomisch und sozial. Leicht einzusehen nicht? So wie es ohne stabiles Ökosystem keine Wirtschaft und Gesellschaft gäbe, so kein Klimaschutz in Kriegen und kein Naturschutz bei Hunger.
Let’s Make Money läuft gerade im Kino (CH) und sollte, als potentiell besonderer Abend zusammen mit Freunden, nicht verpasst werden. Eine kleine Filmbesprechung findet sich hier. Kurz gesagt: Aktueller könnte dieser Film nicht sein. Man staunt, welche absurde Dinge in Finanzistan gemacht werden; man könnte sich dies auf keinen Fall selbst ausdenken! Die Bürger aus dieser Region sollten für Ihre einfach unglaubliche Kreativität ausgezeichnet werden! Erwin Wagenhofer lässt wie in “We Feed The World” Menschen sich selbst vorstellen und diese – wie diesmal im Fall eines Wirtschafts-Professors und NZZ-Redaktors – sich selbst in äusserst obskurem Licht erscheinen. Man denkt nichts Böses, doch wundert sich… man kennt es von der Szene mit Brabeck in We Feed The World. (Hier kann man die DVD kaufen).
Ganz anders Grundeinkommen. Der Film arbeitet für mich Wissen heraus, in dem er den Ist-Zustand an einem Ideal reibt, dem “bedingungslosen Grundeinkommen”. Das ist ziemlich interessant, weil es einen in ganz anderen Bahnen denken lässt und somit neue Zusammenhänge raufbringt.
Meine dazu:
Wieviele Menschen fällen wohl Entscheide oder tuen Dinge, welche offensichtlich dem Leben hier schaden, nur weil sie Angst davor haben, Ihre Job zu verlieren?
Nach Erwin Wagenhofers hassen die meisten in der Finanzwelt tätigen Menschen ihren Job zutiefst. Hmm….. Wieviele Menschen würden langweilige, aber gut bezahlte Zahlenrumschieberei machen, wenn man mit Nichtstun die Hälfte ihres Lohnes auch bekäme? Halber Lohn, doppeltes bzw. volles Nichtarbeiten – wieviel ist eigentlich zu wenig?
Oder: Ist Grundeinkommen wirklich möglich? Beruht die “erfolgreiche” Automatisierung der harten Arbeit nicht einfach auf billigem Öl und Ausbeutung der Erde? (Beispiel Landwirtschaft: 400x produktiver dank Maschinen und Monokultur und weil der Boden nur noch Substrat für aus Öl hergestellte Dünger ist). Und billige Energie geht ihrem Ende zu…….
Und wie stehts denn in der wilden Natur? Ein böser Witz, der mir Schelm kam: Von Vögeln in der Schweiz sterben statistisch drei von vier. Der Rest hat tatsächlich Grundeinkommen!
Oder: Vielleicht kann evolutionär, durch das wagemutige planetare Experiment menschliche Intelligenz, tatsächlich eine Ordnung entstehen, die ganz anders ist und neu. Solarer Zins als ausreichendes Grundeinkommen für alle Lebewesen. Warum denn nicht?
Brauchen wir denn jetzt, wo alle auf den Abgrund schauen, Visionen nicht nötiger denn je? Die Aufnahme dieses Films in diese bemerkenswerte Kollektion, die hier bei Filme für die Erde zustande kam, soll ein Beitrag dazu zu sein, alte Denkbahnen zu verlassen.
Was meint ihr zu den oben angesprochenen Zusammenhängen? Und als zweites: Wer hat Ideen für Visionen, die uns trotz Krisen auf einen grossartigen Pfad bringen für nochmals 5000 Jahre menschliche Zivilisation?
Zuerst aber noch Uwes Anlagetipp! Und: Die DVD Lets make money lässt ab 18. Juni 2009 hier kaufen.
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