The Yes Men sind eine Netzkunst- und Aktivistengruppe, die Kommunikationsguerilla betreibt und mit einer Fälschung der Webseite der WTO bekannt wurde. Sie geben sich als Repräsentanten internationaler Konzerne oder Institutionen aus und karikieren mit übertriebenen Forderungen auf Konferenzen deren Ziele. Darüber gab es bereits einen ersten, wirklich sehr amüsanten Film “The Yes Man – Streich für Streich die Welt verändern” (… eine etwas seltsame Übersetzung des Filmtitels…).

Und da sind sie nochmals und verfilmen mit ihrem zweiten Film “The Yes Men Fix the World” weitere Beispiele ihres amüsanten Ansatzes, etwas zu bewegen: Z.B. verlangen Sie am Berliner Filmfestival, an welchem ihr neuer Film aufgeführt wurde, – mittlerweile als prominente Regisseure auf rotem Teppich – vom Haupt-Sponsor BMW, keine Autos mehr zu produzieren. Dafür werden sie natürlich  von Sicherheitsleuten eines weiteren Sponsors, eines Security-Dienstleisters, unzimperlich festgenommen. So hat sich das ja nun wirklich niemand gedacht… 😉

Ausserdem beendeten sie mit einer selbstproduzierten Ausgabe der New York Times den Irak-Krieg. Schön zu sehen, wie sehr das Menschen erleichtert.  Oder geben eine Pressemeldung für Dow Chemicals heraus, in welcher sie ankündigen, Verantwortung über die Bhopal-Katastrophe zu übernehmen, worauf der Aktienwert des Unternehmens gleich um 2 Milliarden sinkt (!)…

Diese Methode, über Vortäuschung von Identität, semantische Umkehrung und Ausnützung der Massenmedien Aufmerksamkeit für Weltverbesserung zu erregen, nennt man auch AdbustingCulture Jamming oder ernstem Deutsch Konsumkritik. Leider gibts darum herum kaum brauchbare Filme; einer: Czech Dream. Wer sich für dieses Thema interessiert, dem kann ich den immer sehr interessanten Blog Konsumpf empfehlen. Sehr spannend ist natürlich die Überlegung, welche Verantwortung die Marketing- und Medien-Branche an sich an der gegenwärtigen ökologischen Krise hat…

 

 

 

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