Filme für die Erde hat im Rahmen des Filme für die Erde Festivals 2012 einen Kurzfilmwettbewerb ausgeschrieben. Wir wollten mit diesem Wettbewerb das Entstehen von Kurzfilmen zum Thema Nachhaltigkeit fördern.

Insgesamt wurden 16 Kurzfilme eingereicht, die wir heute mit viel Freude veröffentlichen. Wir sind sehr erfreut, dass der Kurzfilmwettbewerb sowohl bei Filmemachern als auch beim Publikum am Festivalabend auf hohe Resonanz gestossen ist.

Unsere Filmjurys in Winterthur und Luzern haben anhand von auserwählten Kriterien eine Nominierung von drei Kurzfilmen festgelegt. Durch eine Publikumswahl in allen 14 Standorten wurden am Festivalabend die drei Siegerplätze verteilt.

An dieser Stelle möchte wir jedoch nicht den Siegern gratulieren, sondern allen anderen engagierten Menschen, die Filme eingereicht haben, DANKE sagen und unsere Freude über die vielen guten Kurzfilme teilen. Hier sind alle Filme inklusive kurzer Kommentare der Filmjurys zu finden:

„143 Wagnisse“ von Claudia Römmel greift den spannenden Aspekt der Gruppendynamik auf.  Die Umsetzung ist auf erfrischende und lustige Art gelungen. Der Film stellt einen Bezug zum Thema „Ressource Mensch“, leider aber nicht zur Nachhaltigkeit, her. 

„29-04“ von Milutin Kostic beleuchtet das wichtige Thema „Littering“. Die Themenwahl und Umsetzung ist gut. Der Bezug zum systemischen Hebel, nämlich unserer Wegwerf- und Verschwendungsgesellschaft, wäre eine wertvolle Ergänzung. Aus rechtlichen Gründen dürfen wir diesen Film leider nicht veröffentlichen.

„Das grünes Paradies“ vom Verein Grünwerk ist ein tolles Beispiel für ein lokales „Entwicklungsprojekt“. Das Thema der nachhaltigen Ressourcennutzung im Zusammenhang mit lokalen Wirtschaftskreisläufen ist global relevant. Spannend wäre daher im Film zu betrachten, wie dieses wertvolle Projekt in andere Regionen und Länder skaliert werden könnte. 

„E-Car Infrastructures“ von der Firma Siemens beschäftigt sich mit dem zukunftsträchtigen Thema der Elektromobilität. Der Film liefert konkrete Ideen zur Umsetzung und klare Visionen. Dennoch ist der Film sehr eindimensional, da er zum Beispiel das in diesem Zusammenhang wichtige Thema der Energieerzeugung und die allgemeine Diskussion um nachhaltige Mobilitätskonzepte ausklammert. 

„Emmenufer“ von Nino Christen macht nachdenklich und beruhigt gleichzeitig. Der Film lässt viel Interpretationsspielraum für den Betrachter. Insofern ist kein direkter Handlungstransfer ersichtlich und auch kein eindeutiger Bezug zur Nachhaltigkeit herzustellen. 

„Fahrt“ von Yves Farine beleuchtet auf spielerisch, lustige und kreative Art das wichtige Thema Abfall. Bereichernd wäre es, den systemischen Hebel mit in den Film einzubeziehen. 

„Fairtrade“ von Melisa Muhtari ist ein spannender Kurfilmz mit klarem Handlungstransfer. Der Kurzfilm wäre ein toller Fernseh-Spot für Fair Trade Produkte. Etwas störend ist, dass die Bananenschale zum Schluss liegen bleibt. 

„Hummingbird“ von Bill Benenson macht vor allem Mut zum Handeln. Die Aussage des Filmes „Jeder kann etwas machen und jeder Beitrag ist wichtig“ ist klar und berührt den Zuschauer. Der Film ist tiefsinnig, lieblich und beleuchtet einen wichtigen systemischen Hebel, nämlich unsere Denkmuster von unserem persönlichen Veränderungspotenzial und unserer Eigenverantwortung. Auch die bunte, spielerische und professionelle Umsetzung ist beeindruckend. 

„Little Eden“ von Nino Christen ist ein spannender Film, der zum Nachdenken anregt. Auf intelligente Art spricht der Film die „westliche“ Natur-Mensch-Beziehung und seine Folgen an. Dieses Beziehungsgeflecht macht nachdenklich und regt dazu an, auch aus Selbstschutz mehr Rücksicht gegenüber der Natur und anderen Lebewesen walten zu lassen. 

„Maggoty“ von Nino Christen ist ein amüsanter und sehr kreativ umgesetzter Film. Leider ist der Bezug zur Nachhaltigkeit nicht klar. Im Bezug auf die Bereiche Forschung und Journalismus ist der Film eine lustige, ironische Bereicherung. 

„Tropenhaus Frutingen“ von Jarik Tschirky erklärt Nachhaltigkeitsaspekte des Tropenhauses klar und verständlich. Im Vordergrund des Filmes steht leider das Schülerprojekt und nicht etwa das Thema Nachhaltigkeit. Kritische Betrachtungen zu dem Sinn in der Schweiz tropische Früchte anzubauen wären eine gute Ergänzung. 

„Ortoloco“ von der gleichnamigen Genossenschaft regt zum Mitmachen und Initiieren an. Die Idee der lokalen, gemeinschaftlichen Landwirtschaft ist spannend und zukunftsweisend. Der Blickwinkel zu dem Thema saisonale und lokale Lebensmittel im Kontext globaler Probleme (Druck durch Weltmarktpreise, Nahrungsmittelsouveränität, Klimawandel, etc.) wäre sehr bereichernd und würde den Blick aus dem Lokalen für das Globale schärfen. 

„Schmelze“ von Bettina Diel ist ein abstrakter und meditativer Kurzfilm. Die Bilder sind schön und kunstvoll. Der Bezug zum Thema Nachhaltigkeit und der Handlungstransfer fehlen. 

„The Infinite in Between“ von Minghao Xu ist ein meditativer Kurzfilm mit schönen Bildern. Dadurch, dass der Film nur interpretativen Inhalt vermittelt, fehlt der Bezug zur Nachhaltigkeit. 

„Überfischung“ von Uli Henrik Streckenbach ist ein animierter, professioneller und überzeugender Kurzfilm. Der Film schafft es in wenigen Minuten zu überzeugen, dass die Überfischung ein grosses, weitreichendes Problem ist und wir mit täglichen Entscheidungen dazu beitragen können das Problem einzudämmen. Ein wirklich fundierter, stringenter und eindrucksvoll umgesetzter Kurzfilm. 

„Visionen 2050“ vom Rat für Nachhaltige Entwicklung berührt und macht Mut. Dass die Menschen in Präsens sprechen, während sie von der Zukunft erzählen, holt den Zuhörer gut ab. Der Film vermittelt eine hoffnungsvolle Stimmung, wobei die Botschaft nicht wirklich eindeutig ist. Störend ist, dass die Interviews in einem Monokultur-Feld durchgeführt werden. Die Umsetzung ist sehr professionell gelungen.

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