BioSuisse_feldIn diesem Jahr haben wir an unserem Filmfestival zwei Filme im Programm, die sich mit dem Thema Lebensmittel auseinandersetzen: Zum einen Growing Cities, der Urban Farming als Form der lokalen Lebensmittelversorgung thematisiert. Zum anderen Frisch auf den Müll im Schulkino, der die massive Lebensmittelverschwendung in unseren Geschäften und Haushalten untersucht. Höchste Zeit, eine Organisation vorzustellen, die sich für nachhaltige Lebensmittel einsetzt.


Das Symbol der Knospe ist in der Schweiz wohlbekannt. dahinter steckt der Dachverband der Schweizer Knospe-Betriebe Bio Suisse, der von über 5600 Knopse-Bauern getragen wird. Die Organisation koordiniert und führt die biologische Landwirtschaft in der Schweiz und garantiert die Einhaltung der Bio Suisse Richtlinien. Diese garantieren einen hohen, nachhaltigen Produktionsstandard. Wie das genau funktioniert, hat uns Stefan Jaun, Leiter Unternehmenskommunikation, erklärt:

Was unterscheidet die Bio Suisse Knospe von anderen Bio-Labels?

Bio Suisse ist die Dachorganisation der Schweizer Biobauern, über 95% aller Produzenten sind bei uns Mitglied. Die Marke Knospe hat strengere Richtlinien als in der Bioverordnung des Bundes vorgeschrieben ist – zum Beispiel bezüglich der Biodiversität, bei der die Produzenten einen Massnahmenkatalog erfüllen müssen. In den Bio Suisse-Richtlinien steht auch, dass Wiederkäuer wie Kühe, Ziegen oder Schafe mindestens 90 % Raufutter wie Gras und Heu und nur 10 % Kraftfutter wie etwa Getreide fressen dürfen – das ist schon recht nachhaltig. Insgesamt legen wir Nachhaltigkeit stärker aus, als es bei anderen Labels vorgegeben ist.

Bei uns stehen die über 5800 Bauernbetriebe selbst für die Richtlinien gerade, während andere Labels oft von Handelsorganisationen als Eigenmarke geführt werden. Und es ist auch so, dass bei der Verarbeitung weitergehende Anforderungen bestehen. Eine davon ist, dass das Produkt möglichst authentisch ist. Das heisst, dass beispielsweise keine Farbstoffe darin enthalten sein dürfen. Die rote Farbe des Erdbeerjoghurts sollte von der Erdbeere kommen und nicht von einem Farbzusatz wie Randensaft.

Wie kontrollieren Sie, ob die Bio Suisse/Knospe Richtlinien eingehalten werden?

Kontrolliert wird von unabhängigen Kontrollorganisationen. In der Schweiz sind das hauptsächlich zwei: Bio Inspecta und Bio Test Agro. Diese besuchen Höfe und schauen vor Ort, ob die Richtlinien eingehalten werden. Wenn etwas nicht stimmt, gibt es Sanktionen. Diese können von einem kleineren Verweis bis zur Aberkennung der Knospe reichen.

Wie sieht die Zukunft aus? Was kommt auf die Schweiz zu?

Die Perspektiven sind nach wie vor gut im Bioland. Es hat immer noch Platz für neue Produzenten. Gerade der Getreidesektor in der Schweiz ist sehr gefragt und bietet den Produzenten gute Preise. In anderen Bereichen, beispielsweise bei der Milch, ist der Markt ausgeglichener.

Die Konsumenten können damit rechnen, dass die Leistungen der Knospe laufend ausgebaut werden. Früher haben sich diese praktisch nur auf den Pflanzenanbau bezogen. Dann hat man gesagt, man muss auch für Tiere Richtlinien einführen. Der nächste Schritt war dann, das Klima und die Biodiversität zu berücksichtigen. Auch zum Thema soziale Gerechtigkeit und fairer Handel gibt es inzwischen schon Richtlinien. Die Biobauern erbringen gegenüber früher heute viele Zusatzleistungen und nehmen immer mehr Rücksicht auf die Anforderungen der Nachhaltigkeit. Bio ist aus einer Nische gekommen und belegt heute grob zwischen 6 – 7 % des Handels und 10 % der landwirtschaftlichen Fläche. Das ist zwar immer noch nicht die Mehrheit. Bio wird aber je länger je mehr zum Allgemeingut werden.

 Was haben Sie für einen persönlichen Hintergrund? Was ist ihre Motivation?

Ich habe ursprünglich Landwirt gelernt, danach Agronomie studiert und arbeite seit vier Jahren bei Bio Suisse. Im nächsten Jahr werde ich zudem den Bauernhof meiner Eltern auf Bio umstellen. Für mich ist es vor allem wichtig, dass man verantwortungsvoll handelt, auch gegenüber zukünftigen Generationen. Man sagt, dass ein Bauer sein Land von seinen Nachkommen ausgeliehen bekommt und nicht von seinen Eltern erbt – das finde ich ein schönes Bild. Dementsprechend sollte man Sorge tragen zu den natürlichen Ressourcen, etwa zum Boden oder zum Wasser. Zum sorgfältigen Umgang gehört auch verantwortungsvolles Handeln gegenüber den Tieren.

Bio Suisse stellt sicher, dass wir uns bei Schweizer Produkten mit der Knospe auf eine biologische, nachhaltige Lebensmittelproduktion verlassen können. Deshalb beim nächsten Einkauf darauf achten, dass die Knospe drauf ist – dann trägst du einen Teil zu einer nachhaltigen Schweiz bei

Mach mit beim Bio Suisse Wettbewerb und gewinne eine Woche Bio-Ferien als Hauptpreis. Lade dazu ein Foto von dir, deiner Familie oder deinen Freund/-innen auf einem von neun Biohöfen bei Facebook, Twitter oder Instagramm hoch. Weitere Informationen und die Teilnahmebedingungen gibt es hier.

 

 

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