Im Workshop mit dem Titel: „Crashkurs: Wie bewege ich Menschen mit Filmen zu Nachhaltigkeit?“ am NATUR Kongress vom 1. März 2013 in Basel wurde von drei Referenten aufgezeigt, auf welch vielfältige Art und Weise das Medium Film eingesetzt werden kann, um eine Know-how Vermittlung in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen zu erreichen.

Drei Referenten und drei mögliche Einsatzbereiche des Mediums Film

In den einführenden Kurzreferaten haben drei Referenten aufgezeigt, welche Wirkung Filme erzielen und wie sie eingesetzt werden können. Carl-A. Fechner (Regisseur von “Die 4. Revolution”) führte die Workshop Teilnehmenden in die Welt eines Regisseurs ein und verdeutlichte in erster Linie die Bedeutung der Vermittlung von Visionen, Chancen und Perspektiven hin zu einer nachhaltigen Entwicklung. Mit seinen Filmen will Carl-A. Fechner den „Glamour des Kinos“ nutzen, um Menschen zum Agieren zu bewegen.

Indem der Verein Filme für die Erde ausgezeichnete Nachhaltigkeitsfilme nach bestimmten Qualitätsmerkmalen auswählt, diese gratis abgibt, zum Weiterverteilen auffordert sowie gemeinsam mit unterschiedlichen Partnern Filmaufführungen (z. B. in Schulen, eigenen Events etc.) organisiert, wollen der Initiator Kai Pulfer und sein Team ebenfalls Wissen vermitteln und einen Wandel bewirken.

Menschen bewegen, informieren sowie Aktionen auslösen ist auch das Ziel von Swisscom. Marius Schlegel (Swisscom) zeigte auf, wie dies in einem Unternehmen möglich ist (z. B. gezielte Veranstaltungen für Topmanager oder Lunchkinos). Zentral ist dabei, dass Filme zielgruppengerecht eingesetzt und die Inhalte der Filme in den Unternehmenskontext eingebettet werden können.

“Es soll vor allem Spass machen und authentisch sein” –  Resultate der Open Space Arbeitsgruppen

Nach den drei Referaten wurden die Workshop-TeilnehmerInnen in Open Space Arbeitsgruppen eingeteilt. Ziel davon war es, Antworten auf diverse Fundamentalfragen sowie Fragestellungen zur Filmanwendung am Fall zu finden. Besonders interessiert haben die Fragen: „Wie wird langfristiges Commitment geschaffen?“, „Wie geschieht echter Wertewandel?“, „Wie werden Menschen mit Herz und Kopf berührt und motiviert?“ sowie „Für welche Nachhaltigkeits-Botschaft sind Filme das ideale Medium?“.

 

Zu Beginn dieses Veränderungsprozesses steht jeweils ein Input (z. B. Buch, Film etc.). Das Medium Film ist dabei ein optimales Medium, um auch komplexere Inhalte in unterhaltsamer, bewegender und glaubwürdiger Form zu vermitteln. Wichtig ist, dass der Kopf und das Herz angesprochen werden. Weiter ist es von grosser Bedeutung, dass das Thema relevant ist und der Absender oder der Botschafter authentisch wirken und für die Thematik einstehen können. Nebst dem Aufzeigen der Ist-Situation ist es essenziell, visionäre aber gleichermassen glaubwürdige und realistische Lösungsansätze sowie konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Der Betrachter muss erkennen, dass Lösungen für bestehende Probleme existieren und, dass er zur Erreichung dieser Lösung aktiv beitragen kann. Ein ebenfalls relevanter Punk ist das Setzen von Anreizen. Die Anreize können dabei materieller (z. B. Kosten einsparen) oder immaterieller Natur (z. B. Image) sein.

Obwohl grundsätzlich die Optionen und die Macht des Einzelnen angesprochen werden sollen, ist es genau so wichtig, ein Gemeinschaftsgefühl nach dem Motto: „Gemeinsam können wir unser Ziel erreichen“ zu schaffen. Gerade in Unternehmen kann so eine Bewegung angestossen werden, die eine grosse Wirkung erzielen kann. Schlussendlich schliesst sich der Kreislauf, indem wieder ein neuer Input gegeben und weitervermittelt wird.

Hinsichtlich der Frage, für welche Nachhaltigkeitsbotschaften Filme das ideale Medium sind, konnte während des Workshops keine klare Antwort gefunden werden. Vielmehr wurde gefolgert, dass sich Filme – vorausgesetzt sie erfüllen die zuvor genannten Kriterien – grundsätzlich sehr gut eignen, um Menschen in Richtung Nachhaltigkeit zu bewegen und je nach Zielgruppe oder Kontext unterschiedlich eingesetzt werden können. Im Endeffekt müssen aber alle, die ihre Mitmenschen in Richtung Nachhaltigkeit bewegen wollen auch für sich selbst Konsequenzen ziehen, denn die Authentizität des Botschafters ist Grundlage eines jeden Wertewandels.

Es ist wichtig die Dinge stets zu hinterfragen, auch mal gegen den Strom zu schwimmen und gelegentlich ist es toll, ein bisschen ein Revolutionär zu sein… (Carl-A. Fechner, 2013)

 

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