Daniela Domeisen ist Professorin am Institut für Atmosphäre und Klima der ETH und eine absolute Wetter- und Klimaexpertin. Wir haben Sie gefragt, was der Klimawandel für die Schweiz bedeutet und was jeder von uns tun kann.

Daniela Domeisen

Woran können wir in der Schweiz die Klimaerwärmung beobachten?

In der Schweiz ist die Klimaerwärmung ganz direkt an der Gletscherschmelze abzulesen. Prognosen sagen, dass in den nächsten knapp 100 Jahren ein grosser Teil der Schweizer Gletscher – speziell in tieferen Lagen – wegschmilzt. In tieferen Lagen kämpfen Skigebiete vermehrt um genügend Schnee im Winter und Hitzerekorde werden immer häufiger.

Warum glauben einige Menschen nicht an die Klimaerwärmung?

Die Messungen zeigen einen klaren Aufwärtstrend in der Temperatur. Es ist aber schwierig zu verstehen, dass wir einen solch starken Einfluss auf unsere Umwelt haben. Manche suchen auch nach alternativen Erklärungen für den Klimawandel. Tatsächlich gibt es grosse natürliche Klimaschwankungen – der klare Aufwärtstrend ist jedoch vom Menschen verursacht.

Wie wird sich das Klima in der Schweiz in den nächsten Jahrzehnten verändern?

Die Gletscher werden weiter schmelzen, Pflanzen und Wildtiere wandern in höhere Lagen ab – wenn sie können – und Hitzeperioden und Extremniederschläge werden vermehrt auftreten. Bereits seit mehreren Jahren stellen wir Monat für Monat neue Hitzerekorde auf. Hitzesommer wie 2003 könnten sich wiederholen oder sogar noch extremer werden.

Was sind die grössten Herausforderungen für die Schweiz?

Die Schweiz muss sich vermehrt Herausforderungen stellen wie Wasserknappheit im Sommer als auch im Winter, welche sich auf die Planung für Skigebiete, Landwirtschaft und Stromerzeugung auswirken. Steinschläge wegen der Schmelzung des Permafrostes sind ebenfalls nicht vernachlässigbar in einem Alpenland wie der Schweiz.

Was kann ich als Einzelperson gegen die Klimaerwärmung tun?

Als Einzelperson kann man sich auf verschiedensten Ebenen gegen den Klimawandel einsetzen: z.B. sich politisch oder in der Gemeinschaft engagieren, aber auch für sich allein entscheiden, wo man Energie sparen und umweltbewusste Entscheidungen treffen kann. Wenn man die Umwelt bei jeder Entscheidung mitreden lässt, ist schon viel gewonnen.

 

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